Das Inspektorenhaus in Dobbin an der Mecklenburgischen Seenplatte war das Ziel der Trauerreise im April dieses Jahres. Sechs Jugendliche im Alter 11 – 17 Jahre aus Potsdam und dem ganzen Land Brandenburg machten sich auf den Weg in den Norden. Sie alle verband, dass sie ihre Väter verloren hatten, drei der Jugendlichen zudem ihre Schwester. Begleitet und betreut wurden sie von insgesamt vier haupt- und ehrenamtliche Trauerbegleiterinnen.

Die dörfliche Umgebung und der Abstand von zuhause half den Jugendlichen, sich den anderen gegenüber zu öffnen und sich auf die vielen Anregungen und Aktionen einzulassen.

Die Vormittage gehörten intensiven Gesprächsrunden über ihre Trauergefühle und den Erinnerungen an ihre Väter und an ihre Schwester. Daran anschließend konnten sie in der hauseigenen Kreativwerkstatt ihren Gefühlen beim Arbeiten mit Ton, Farben oder Holzmaterialien in anderer Form nochmals Ausdruck verleihen. Es wurden Erinnerungskerzen gestaltet und zur Stärkung die eigenen Initialen in Form von großen Pappbuchstaben mit Strandmitbringseln wie Sand, Federn und Muscheln geschmückt.

Bei durchweg schönem Wetter wurden die Nachmittage im Freien verbracht. Nach dem Besuch des Ortsfriedhofs mit kleiner Kirche inkl. Gruft, wurde in einer kleinen Lehreinheit die Aufmerksamkeit auf die weltweit unterschiedlichen Bestattungs- und Trauerrituale anderer Kulturkreise gerichtet.

All dies wurde ergänzt durch einen Ausflug nach Warnemünde/Rostock, wo das Auslaufen einer AIDA bestaunt werden konnte; Strandläufe in Warnemünde, dazu die aufregende Fahrt mit dem Riesenrad für Schwindelfreie waren Attraktionen. Ein Abenteuer waren auch die alkoholfreien Cocktails, die sich die Jugendlichen als Überraschung zu Pizza und Burger im Strandrestaurant aussuchen durften.

Der große Garten des Inspektorenhauses wurde für Wettkampfspiele im Garten (z.B. Dosenwerfen) genutzt, aber auch zum Grillen und am Feuer-Sitzen.

Beim benachbarten Bauernhof konnten Pferde, Ziegen, Esel, Kühe und Katzen aus der Nähe betrachtet (und berochen) werden – für einige der Jugendlichen die erste Erfahrung dieser Art. Der Altbauer und gleichfalls Bürgermeister des Ortes beantwortete gern die interessierten Fragen seiner jungen Besucherinnen und Besucher und erzählte von den Besonderheiten des Lebens als Bauer.

Eine Kutschfahrt rundete die fünf Tage ab, die nach Aussage der Jugendlichen SUPER, aber auch GANZ SCHÖN ANSTRENGEND waren. Gleichermaßen glücklich und gestresst beendeten sie diese Woche, die sie aber auf keinen Fall missen wollten –  und viele erkundigten sich, ob sie an der nächsten Fahrt in den Herbstferien wieder teilnehmen dürfen!