Corona stellt uns alle vor große Herausforderungen und manch einer von uns denkt vielleicht, die ganze Situation sei an sich schon schlimm und nervig genug.
In unseren Familien merken wir immer wieder, wie sie vor doppelt schwierigen Situationen stehen. Der Alltag mit einem schwerkranken Kind war schon vor Corona kräftezehrend und wird nun oft zu einer noch größeren Herausforderung (z.B. weil gewohnte Hilfsangebote wegfallen oder die Vorschriften zusätzliche Erschwernisse mit sich bringen).
Viele von unsereren Familien wissen leider aus eigener Erfahrung: Schlimmer geht immer! So erfuhr eine von uns betreute Mutter neulich in der Kita von der großen Notlage einer Freundin ihrer Tochter: Der Vater dieses Mädchens war mit einer ernsten Diagnose schon ein paar Tage im Krankenhaus. Am Vormittag hatte sich nun die kleine Schwester ein Bein gebrochen und war mit der Mutter zur OP ins Krankenhaus eingeliefert worden. Was nun? Zu ihren drei eigenen Kindern (eines davon schwerkrank), nahm die Mutter spontan auch das vierte Kind mit nach Hause. Zuhause wurde dann nach einigen Telefonaten klar, dass es ein paar Tage dauern würde, bis die Mutter mit der Kleinen entlassen werden würde.
Es dauert so lange, wie es dauert – dass wusste die Mutter aus eigener jahrelanger Erfahrung mit Krankenhausaufenthalten nach unzähligen OPs ihrer eigenen Tochter. Bis zum Ende der Woche beherbergte die Familie nun also das 6-jährige „Gastkind“ liebevoll, bis Mutter und Tochter wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurden.
Hut ab! Das war wirklich Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft von ihrer schönsten Seite!