Liebes KINDERHILFE Team,
bei uns gab es gute Nachrichten. Denn Ende Oktober war nun endlich die OP von Jade, die schon im Frühjahr, zu Beginn des ersten Lockdown geplant war und auf den Herbst verschoben wurde. Nicht wegen Corona, sondern weil es eine neue Diagnose gab, weswegen Jade nach der OP intensiver betreut werden sollte und deshalb auf eine andere Station musste, die erst im Oktober Platz für Jade hatte.
Es ist zum Glück alles gut gegangen !!!!
Und wir kamen kurz darauf in den zweiten Lockdown. Sodass Mama nach dem „Check In“ die Klinik nicht mehr verlassen durfte, um sich etwas zu Essen kaufen zu können..
Ab dem 7. Geburtstag werden die Mamas und Papas nicht mehr über das Krankenhaus versorgt. Und jeder der auf dem Gelände aufgenommen wird, macht vorher einen Coronatest und bleibt bis zum Termin in Quarantäne. Danach darf die Klinik nach dem Verlassen aber dann nicht mehr aufgesucht werden. Das wussten wir dann aber erst nach der Aufnahme. Besucher durften auch nicht mehr kommen, außer Jades Vater für eine Stunde am Tag. Der brauchte dafür einen Passierschein. Die Automaten waren aus hygienischen Gründen gesperrt und die Cafeteria schließt um 15 Uhr. Am Wochenende macht sie erst gar nicht mehr auf.
Trotzdem brauchte Jade nicht alleine bleiben und Mama nicht verhungern. Der Papa hatte zum Glück einen Passierschein bekommen und kam für die erlaubte Stunde zu Besuch. Er brachte Essen und Trinken mit. Was für eine Freude! Wir Eltern haben mit Jade gepuzzelt und gemalt. Dann gab es einen wundervollen Sonnenuntergang zu beobachten. Die bunten Herbstblätter von den Bäumen auf dem Gelände wurde zur Girlande gebastelt. Die hat Jade bei ihrem ersten Ausgang nach der OP gesammelt. Von Jade ausgesucht und von Mama aufgehoben. Jade durfte sich nicht bücken. Wie gut dass die Krankenschwester genug Verband hatte. In so einem schön geschmückten Krankenhausbett lässt es ich viel besser schlafen. Auch ein Stoffhund kam zu Besuch und zwei Clowns, die ein Lied über Jade sangen. Das war sehr lustig. Das Fensterbrett wurde zum Lieblingsplatz. Hier konnte ein richtig gemütliches Nest geschaffen werden, zum Runtergucken auf das Klinikgelänge und auf die Nachmittagssonne.
Weil Vieles trotzdem ganz schön blöd war und weh tat, hat Jade mit Mama eine Liste der blöden Sachen geschrieben. Danach gab es eine neue Liste, wo immer dann, wenn es schöne Momente gab ein Strich gemacht wurde. Diese Liste hat sich dann verselbständigt, weil sich plötzlich so viele winzig kleine und größere Glücksmomente auftaten und das Blatt Papier für die Striche nicht in der Nähe war. So wurde ohne Liste das Glück gesammelt.
Liebe Grüße Jade und Anne (Mama)